Mietpreisentwicklung der Schweiz
Eine Betrachtung der Mietpreisentwicklung der Schweiz seit 1996 bis 2019 anhand von Daten.
Einleitung
Die Schweiz, ein Land mit einem interessanten historische Entwicklungstrend in Bezug auf die Immobilienmietpreise. In den letzten Jahrzehnten hat sich der Immobilienmarkt des Landes stark entwickelt und war von beträchtlichen Veränderungen geprägt. In diesem Artikel werfen wir einen historischen Blick auf die Immobilienmietpreise in der Schweiz von 1996 bis 2019.
Wir werden keine Interpretationen der Zahlen vornehmen, lediglich die Fakten präsentieren und am Ende des Artikels auf einige volkswirtschafliche Ereignisse hinweisen, welche einen Einfluss gehabt haben könnten.
Jahre 1996 – 2019: Historische Mietpreisentwicklung (grafisch)
90%, 70%, 50%, 30% und 10% Quantile
Quelle: IMMOLEX
Analyse der Preisentwicklung
Stichwortartige Zusammenfassung der Preisveränderungen, welche in den oberhalb aufgeführten Diagrammen zu erkennen sind.
- Mietpreisrückgang von 1996 bis 1999
- Mietpreisanstieg von 1999 bis 2003
- Stagnation zwischen 2003 bis 2008
- Starker Mietpreisanstieg bei durchschnittlichen Wohnungen zwischen 2008 bis 2011
- Sehr starker Mietpreisanstieg bei überdurchschnittlichen Wohnungen zwischen 2008 bis 2011
- Geringer Mietpreisanstieg bei durchschnittlichen Wohnungen zwischen 2012 bis 2016
- Geringer Mietpreisrückgang bei überdurchschnittlichen Wohnungen zwischen 2012 bis 2016
- Geringer Mietpreisrückgang zwischen 2016 – 2019
Einige volkswirtschaftliche historische Ereignisse
Jahre 1990 – 1994: Hohe Arbeitslosigkeit in der Schweiz
Der kräftige Anstieg der Arbeitslosigkeit in den Neunzigerjahren hat viele Arbeitsmarktbeobachter und nicht zuletzt auch die Arbeitsmarktbehörden überrascht. Innerhalb von nur vier Jahren schnellte die Zahl der registrierten Stellensuchenden auf das Zehnfache ihres Ausgangsniveaus von 1990. Um diesen starken Anstieg der Arbeitslosigkeit zu verstehen, lohnt sich ein Blick auf die Entwicklung vor 1990. Dabei können zur Erklärung statistische, ökonomische und soziologische Faktoren identifiziert werden.
Quelle: arbeit.swiss
Jahr 1985 bis 1995: Einwanderung
Die Wirtschaft erholt sich wieder, zwischen 1985 und 1995 dürfen pro Jahr im Schnitt 50’000 neue Arbeitsbewilligungen erteilt werden. Erstmals seit 1975 leben wieder über eine Million Ausländer in der Schweiz. Die neuen Einwanderer kommen hauptsächlich aus Portugal und Jugoslawien.
Quelle: SRF
Jahr 2000: Dotcom Blase
Die Dotcom-Blase war ein weltweites Phänomen. Der größte Markt für Technologieunternehmen war die US-amerikanische NASDAQ. In Deutschland beispielsweise richtete die Deutsche Börse den Neuen Markt als eigenes Marktsegment ein, an dem angeblich zukunftsweisende und stark wachsende Unternehmen, die als „Technologieunternehmen“ galten, notiert sein sollten. Im Vergleich zu den USA wurde die deutsche Dotcom-Blase stark von kriminell agierenden Unternehmern geprägt.
Quelle: Wikipedia
Jahr 2000: Annahme Personenfreizügigkeit
Im Jahr 2000 nimmt die Schweizer Stimmbevölkerung die Einführung der Personenfreizügigkeit an. Entgegen den Prognosen vom Bundesrat, es werde kein markanter Anstieg bei der Zuwanderung geben, verdoppelt sich die Quote schon bald.
Quelle: SRF
Jahre 2001 bis 2004: Stetige Leitzinssenkung
Die Schweizer Nationalbank hat den Leitzins im Jahr 2001 stark verringert, um weiter „wachsen“ zu können.
Quelle: Daten: SNB / Grafik: tradingeconomics
Jahr 2008: Globale Wirtschaftskrise
Die globale Finanzkrise, die 2007 als Immobilienkrise in den USA begann, hat fast überall auf der Welt zu einem deutlich abgeschwächten Wirtschaftswachstum oder zur Rezession geführt. Zum ersten Mal seit dem Zweiten Weltkrieg schrumpfte das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) der ökonomisch entwickelten Staaten. Und in den ökonomisch sich entwickelnden Staaten reduzierte sich das Wachstum des BIP deutlich. Durch die Probleme zahlreicher Finanzunternehmen und den allgemeinen Vertrauensverlust schlug die Krise auch auf den Nicht-Finanzbereich durch und führte beispielsweise zu einer deutlichen Reduzierung des Welthandels.
Quelle: Bundeszentrale für politische Bildung
Jahr 2009: Starke Leitzinssenkung
Die Schweizer Nationalbank hat den Leitzins im Jahr 2008 stark verringert.
Quelle: Daten: SNB / Grafik: tradingeconomics
Jahre 2008 bis 2022: Tiefzinspolitik
Die Schweizer Nationalbank hat den Leitzins über längere Zeit auf 0 Prozent und/oder minus Prozent belassen.
Schlusswort
Der Schweizer Immobilienmarkt bleibt ein dynamisches und komplexes Umfeld, das von einer Vielzahl von Faktoren beeinflusst wird. Die Entwicklung der Immobilienmietpreise hängt eng mit der Wirtschaftslage, der Bevölkerungsentwicklung, den Investitionen in den Wohnungsbau und den regulatorischen Maßnahmen zusammen.
Was bringt die Zukunft? Haben wir Ihr Interesse an uns oder unsere Daten geweckt? Dies wurde als Gastbeitrag von IMMOLEX verfasst. Wir freuen uns auf Ihre Kontaktanfrage per IMMOLEX.CH